Eine Bauernfamilie fand auf ihrem Land Spuren von Kohlenstofffasern – es stellte sich heraus, dass sie Teil eines bisher unbekannten »Raumschiffs« waren

Verbrannter Schrott im Garten hinterm Haus: Das sieht man wohl eher ungern, doch wie sieht es aus, wenn er aus dem Weltraum kommt?

Trümmer aus dem All sind eher selten gesehene Funde auf den Feldern von Bauern. (Bild: Adobe Stock - Vadimsadovski - BillionPhotos.com) Trümmer aus dem All sind eher selten gesehene Funde auf den Feldern von Bauern. (Bild: Adobe Stock - Vadimsadovski - BillionPhotos.com)

Stellt euch vor, ihr geht über euren Acker und findet plötzlich Trümmerteile einer Rakete oder eines Satelliten.

Genau das ist wohl einer Farmerfamilie aus dem Örtchen Ituna in der kanadischen Provinz Saskatchewan passiert. Aber der Reihe nach.

Überreste aus dem All – Die Sawchuks stehen vor einem Rätsel

Was ist passiert? Am 28. April haben sich Barry und Cody Sawchuk, Landwirte in fünfter Generation, auf den Weg zu einem ihrer Felder gemacht.

Von Weitem dachten sie noch, dort läge Müll herum, wie der kanadische Sender CTV berichtet

Doch als sie näher kamen, erkannten sie, dass es sich um einige sehr seltsam aussehenden Objekte handelte.

»Wir wussten erstmal gar nicht, was das sein könnte.«

Barry Sawchuk

Was ist das für ein Betrieb? Der Vater-Sohn-Familienbetrieb Sawchuk 89 Farms bewirtschaftet insgesamt rund 4.000 Hektar Land. Die Bauern finden wohl öfter Trümmerteile auf ihren Feldern, aber sowas wie in diesem Fall hatten die Sawchuks noch nie gesehen.

Das größte Teil, das sie fanden, wog stolze 45 Kilogramm. Sie brachten es mit nach Hause und begannen, Nachforschungen anzustellen. 

Eines der Teile, das die Bauern gefunden haben. Es wird vermutet, dass es zu einem Raumschiff von SpaceX gehört. Eines der Teile, das die Bauern gefunden haben. Es wird vermutet, dass es zu einem Raumschiff von SpaceX gehört.

»Es könnte Teil eines Satelliten oder von etwas sein, das wieder in die Atmosphäre eingetreten ist, denn es ist überall angebrannt«, so Barrys Vermutung.

Er scheint sich etwas näher mit komplexen Werkstoffen und Materialien auszukennen, denn laut CTV hat er präzise geäußert, dass es sich dabei um einen »Kohlefaser-Verbundwerkstoff mit Aluminium-Wabenkern« handle.

An der Rückseite ist seiner Vermutung nach »nochmal Kohlefaserkomposit« zu finden.

Ob er damit richtig liegt, ist unklar, denn das Objekt wurde noch nicht eindeutig identifiziert. Aber es gibt Hinweise.

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Abgestürzte SpaceX-Rakete?

Ein Wissenschaftsautor von der Universität von Manitoba erinnerte sich an einen ähnlichen Fall aus den 1960ern.

Damals wurde ein bizarres Objekt am Wollesten Lake in Saskatchewan gefunden – aller Wahrscheinlichkeit nach Überreste eines Satelliten, vielleicht sogar von Kanadas eigenem »Alouette«-Satelliten.

Auch in diesem Fall hat er eine recht klare Vermutung:

»Es könnte Teil einer Thermaldecke sein, die als Isolierung für Satelliten benutzt wird, wenn sie hochgeschossen werden. Nicht unbedingt die Rakete selbst, aber die Isolierung, die sie auf dem Weg nach oben schützt.«

Doch die Hinweise verdichten sich, dass es sich tatsächlich um Trümmer einer SpaceX-Rakete handeln könnte.

Vor kurzem hat die australische Raumfahrtbehörde ähnliche, rund 3 Meter lange Objekte auf einer Schaffarm untersucht – es waren Teile einer SpaceX-Rakete.

Auch ein Astronomie-Professor von der Harvard-Uni ist überzeugt, dass die Funde der Sawchuks von SpaceX stammen müssen. 

Die Astronomin Samantha Lawlervon der Uni Regina hat sogar die Flugbahn eines Objektes zurückverfolgt, das im Februar über Saskatchewan in die Atmosphäre eintrat.

Die Flugbahn, die die Astronomin Samantha Lawlervon berechnet hat. (Bild: CTV) Die Flugbahn, die die Astronomin Samantha Lawlervon berechnet hat. (Bild: CTV)

Die Vermutung: Es handelt sich um den Rumpf eines SpaceX-»Raumschiffs«, das auf dem Rückweg zur Erde war. Dazu meint Lawlervon Folgendes:

»Die Flugbahn führt direkt über Saskatchewan. Wo genau dann die einzelnen Teile herunterkommen, lässt sich schwer vorhersagen. Aber die Route geht exakt über Ituna.«

Untersuchungen der Transportsicherheitsbehörde Kanadas haben bereits ausgeschlossen, dass es sich um Wrackteile eines Flugzeugs handelt.

Die kanadische Raumfahrtbehörde will den Fall jetzt genauer unter die Lupe nehmen.

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